Review from Undergrounded.de
Posted by Nick Skog on Sunday, January 19, 2020 Under: German
From: Undergrounded.de
Published: January 17, 2020
Konzeptalben, die sich über zwei Platten ziehen und dadurch Tiefgang erzeugen (wollen), sind in neuerer Zeit nicht allzu weit verbreitet. Frigoris haben sich nach ihrem Stilwechsel von Pagan auf Post-Black Metal im Jahre 2016 aber für genau diesen Weg entschieden und präsentieren uns mit „…in Stille“ den zweiten Teil einer äußerst melancholischen Reise durch den modernen Black Metal.
Jedoch schien das Konzept auch schon beim ersten Teil „Nur ein Moment…“ zu fruchten, denn dieser wurde in der Szene gut aufgenommen. Ursprünglich als Pagan Black-Projekt gegründet, vollzog sich der Stilwechsel also vor allem in den Texten. Musikalisch blieben Frigoris düster und brachial. Und das ändert sich auch mit dem neuen Album nur unwesentlich. „Aurora stirbt“ ist bereits seit einiger Zeit über diverse Portale abrufbar und zeigte, in welche Richtung sich „…in Stille“ bewegen wird. Die schneidenden Gitarren im stampfenden Trommelspiel stechen dabei nicht allzu sehr aus der Masse heraus. Mit den präzisen Soli treffen Frigoris aber den Nerv der Zeit und ebnen den Weg für das neue Album.
„Funkenflug“ überzeugt anfänglich durch seinen gemächlichen Einstieg, später durch seine Brachialität. „Das Licht in mir“ bringt erstmals klaren Gesang mit ins Spiel und sorgt so für Abwechslung. Das Essener Quartett hantiert also mit einigen Mitteln, verlässt dabei den schmalen Grad zwischen Melancholie und Depression aber nur selten. Die Riffs in „Stimmen im Regen“ stechen in der Mitte des Albums deutlich hervor und pfeffern uns eine wahre Gitarrenwand entgegen, die ihresgleichen sucht. Frigoris beherrschen ihr Handwerk, auch im deutlich ruhiger beginnenden „Einkehr“, das sich im weiteren Verlauf zu einem der stärkeren Titel der Scheibe mausert.
So erdrückend „…in Stille“ zeitweise auch ist, es endet nie in einer totalen Aggression. Die Melodien sind überwiegend traurig und gelegentlich etwas verspielt. Am Schlagzeug wird über weite Teile munter gehämmert. Zum Ende überrascht das Album noch mit dem Doppelsong „Die Gleise an denen wir starben“, oder auch „Nur ein Moment in Stille“, um das Konzept beider Alben zu vereinen. Der erste Teil dient dabei als kurzes akustisches Intro und mündet dann in den monumentalen zweiten Teil. In über 12 Minuten bringen Frigoris noch einmal alles auf, was sie auf der gesamten Platte abgefeuert haben. Auch wenn die Lyrics abermals sehr traurig sind, hat der Doppelsong etwas Versöhnliches zum Abschluss.
In : German
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