From: Hellfire Magazine
Published: May 13, 2020
Den Preis für das hübscheste Cover des Jahres 2020 dürften FORLESEN bereits sicher haben. Doch wie hört sich die Band an, welche Musik macht sie?
Das waren eins zu eins meine Gedanken, als mich ein Freund auf das Cover hingewiesen hatte. Für mich war es direkt ein klarer Fall: Diese Band wird gehört. Wer seine Musik in ein so wunderschönes Cover verpackt, hat nicht weniger verdient. Und eh ich mich versah, trudelte HIEROPHANT VIOLENT beim HELLFIRE-Webzine ein – und ich schlug natürlich zu.
Zwei knapp zwanzigminütige Stücke hat uns das Trio aus Kalifornien beschert – und diese mit sage und schreibe 13 stilistischen Tags auf seiner Bandcamp-Seite versehen. Sechsmal kommt dabei das Wort „Doom“ vor, viermal „Black“, nur je einmal „Atmospheric“ und „Drone“, und ansonsten weder „Pink“ noch „Floyd“. Doch sind es neben „Atmospheric“ und „Drone“ eben diese zwei Wörter, die mir beim Hochgenuss der Musik von Forlesen immer wieder durch den Kopf spuken. Richtig gelesen: Pink Floyd. Und Hochgenuss.
Zur Sache: HIEROPHANT VIOLENT ist ein Fest für die Sinne. Man hört es am besten nachts oder mit geschlossenen Augen, oder – noch besser – nachts mit geschlossenen Augen. Denn alles, was man währenddessen sehen könnte, lenkt nur davon ab, was einem FORLSESEN sehen lassen. In meinem Fall: Nebelschwaden, Berge, Seen, Wälder, Flüsse, vereinzelte Burgen, keine Menschenseele, das Wetter, die Temperatur (ja, die Temperatur) – und zwar alles aus der Vogelperspektive.
Kurzum: HIEROPHANT VIOLENT ist genau das, was man einen „Trip“ nennt.
Rating: 10/10
Reviewed by: Mathias Keiber