Review from Art-Noir

Posted by Nick Skog on Friday, April 17, 2020 Under: German
From: Art-noir
Published: April 17, 2020

Vom leisen Hauch zur brachialen Tortur, langsam anziehend, mit wenigen Flächen und leichten Gesängen: „Following Light“ bietet während den 18 Minuten Laufzeit vor allem Ruhe und psychedelisch angehauchte Ambientwelten. Man muss sich tief in das Stück hineinbegeben, um den Organismus in seiner ganzen Form wahrzunehmen – immer mit der Vorahnung, dass laute Gitarren und ein wuchtiges Schlagzeug über einen herfallen könnten. Vom Black Metal sind Forlesen hier weit entfernt.

Das ist erstaunlich, setzt sich die Band aus Mitgliedern von Gruppen wie Lotus Thief, Botanist, und Kayo zusammen, Forlesen wissen also, wie man rumort. Mit den beiden Longtracks auf „Hierophant Violent“ gilt es vor allem, Stimmungen zu erzeugen, emotionale Geschichten zu erzählen. Handwerklich ist das Debüt fantastisch und bietet geschichtete Wunder, laute Gitarren inmitten einem Bett aus Synthesizer, mehrstimmige Lamentationen und laute Drums. Zwischen Doom- und Post-Metal wird der Black Metal eingestreut, schleppende Bewegungen prallen auf Zerstörung.

Auch „Nightbridge“ beginnt wie ein Hörspiel, einzelne Laute, Klänge in unheimlicher Umgebung. Hier steigern sich Forlesen mit der Zeit zu epischen Passagen, zu gefühlvollen Ausbrüchen und dem unausweichlichen Ende voller Gekeife, Blasts und Geknüppel. Dank der tollen Komposition wirkt nichts aufgesetzt, man nimmt die Wendungen, wie sie sich anbieten. Und erlebt dadurch eine klanglich fesselnde Reise.

Reviewed by: Michael Bohli 

In : German 


Tags: "forlesen" "forlesen hierophant violent" "lotus thief" "botanist band" "kayo dot" "palace of worms" "vesper moth" "nero order" 


 Released: April 18, 2020
Genre: Ambient / Doom / Black Metal

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