From: Alternativ Musik
Published: March 20, 2015
Man versteht es nicht. Und das trotz zahlloser Durchgänge, die man schon hinter sich hat. Dabei lief das Album erstmal nur so an einem vorbei und wurde kaum wahrgenommen, bis es dann irgendwann klick machte und man immer mehr die Tiefenstrukturen von The Hourglass erkannte, die sich unter einem soliden Fundament aus Melodic Death und Doom Metal befinden und eine Grundstimmung erzeugen, die genretypisch mit Begriffen wie Weltschmerz, Trauer und Finsternis zu beschreiben sind. Doch dieses Fundament wird genutzt, um Melodien zu erzeugen, die sich immer weiter in die Höhe zu katapultieren scheinen.
So richtig beschreiben lässt sich die Herangehensweise nicht. Was aber immer wieder auffällt ist, wie das Gerüst aus monoton-schleppenden Riffs aufgebaut wird, um das herum immer sehr viel passiert: Gedankenverlorene Gitarrensoli legen sich darüber, epischer oder grunzender Gesang und immer wieder Momente, in denen ein paar Funken Licht durch die Finsternis kommen, dann aber nur eine surreal-bedrohliche Kulisse beleuchten, die kaum fassbar ist. Dann aber wieder Momente, die so bleischwer wirken und den Hörer zu erdrücken scheinen.
The Hourglass hat während seiner Spielzeit viel zu bieten, bleibt aber ein Album mit vielen Ecken und Kanten, die nicht jedem gefallen werden. Genre-Fans bekommen aber ein sehr gelungenes Genre-Werk, mit dem sie sich lange beschäftigen können.
Reviewed by: Tristan Osterfeld